1. Juni, 10 Uhr Einweihung »Bilderhaus«
Die Weimarer Mal- und Zeichenschule, die älteste Einrichtung ihrer Art in Deutschland, geht neue Wege und erweitert ihre Wirkungsstätte um ein neues, großes Atelier:
Am 1. Juni, um 10 Uhr lädt das Team um Leiterin Dana Fürnberg samt Künstlerinnen und Künstlern ein zur feierlichen Eröffnung einer neuen Spielstätte: Das »Blumenhaus« am Historischen Friedhof/Poseckschen Garten wird zum »Bilderhaus« mit Kursen und Workshops für Erwachsene, Schulklassen und Kindergärten.
Insbesondere die Zielgruppe der Schulen in Stadt, Landkreis und im Weimarer Land, aber durchaus auch überregional, sollen durch ein neues, umfassendes Angebot erreicht werden. Und dabei floriert das eigentliche Kernprogramm mit seinen jährlich stolzen 120 Wochenkursen, Workshops und Ferienangeboten derart gut, dass die bestehenden Räumlichkeiten der Malschule ausgelastet sind.
Aber: Die Bildungseinrichtung will noch mehr gesellschaftliche Verantwortung wagen – und dort hingehen, wo die Menschen in Thüringen vor allem sind: 85 Prozent ist ländlicher Raum. Über Projekte sowie nachhaltig angelegte Kooperationen mit Schulen und Kindergärten wollen wir alle Milieus erreichen.
Die pädagogische Leitidee zielt dabei auf die individuelle Unterstützung des künstlerischen Interesses und kreativen Potenzials jeder einzelnen Persönlichkeit. Dies bezieht sich auch auf die Erfahrung von Selbstwirksamkeit in einer lebendigen Demokratie. Zwischen Stadt und Land, Kunst und Handwerk, Mensch und Mensch will die Malschule Vorurteile ab- und Vertrauen aufbauen.
Und zwar durch einen ganzheitlichen, interdisziplinären wie nachhaltigen Bildungsansatz mit Kopf, Hand und Herz: Ästhetische Bildung und Demokratieförderung werden verbunden. So lernen schon Grundschulkinder etwa beim Schulprojekt »Bilder von mir« nicht nur Grundlagen des anatomischen Zeichnens, sondern kommen aus diesem spielerischen Anti-Mobbing-Kurs bestärkt heraus – bestärkt als Individuum und bestärkt im Miteinander. Exakt solche Bildungsangebote zwischen Kunst, Wissenschaft und sozialen Dimensionen werden stark nachgefragt. Gut, dass es deshalb weitere Neuheiten gibt, um diese Ziele in die Tat umzusetzen:
Auf unserer Homepage gibt es jetzt auf der Startseite den Button »Projekttage«, der einem die neue Angebotspalette vor Augen führt – mit serviceorientiertem Filtersystem nach Thema, Klassenstufe oder zeitlichem Umfang. Darüber hinaus hat sich der gemeinnützige Verein dazu entschlossen, in einen Kleintransporter zu investieren, der wie ein bunter Hund bald in und um Weimar allen bekannt sein dürfte – gestaltet von Malschul-Dozentin Salea Rackwitz.
Die Künstlerinnen und Künstler sowie das Material kommen so in die umliegenden Orte und sorgen gleich für eine kreative Atmosphäre.
Ziel ist es, die durch Personalmangel und Bürokratie vor täglichen Herausforderungen stehenden Schulen als verlässlicher Bildungspartner zu unterstützen. Nicht zuletzt durch eine Kooperation mit dem Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, dem Schulportal ThILLM sowie der Stiftung Lernen durch Engagement: Die Malschule ist jetzt erster außerschulischer Bildungspartner, um die Lehr- und Lernmethode »Service Learning« zu verbreiten und konkrete Projekte zwischen Fachunterricht und gemeinnützigem Engagement zu verwirklichen.
22. Mai 2024